Wenn das Wort nicht mehr auffindbar ist, bleibt nur noch Gewalt.
Die Türkei hat ihren Präsidenten gewählt
Meine Einschätzung.
1. Trotz der Einschränkung der Pressefreiheit, trotz der Einschüchterung seiner Gegner, trotz der medialen einseitigen Unterstützung, hat Erdogan nur ( !) knapp über 50% der abgegebenen Stimmen erhalten.
2. Die Kommentatoren in Deutschland heben die geringe Wahlbeteiligung hervor und sehen hier ein “demokratisch-bürgerschaftliches Bewußtsein als Bürger ” der Bundesrepublik.
Dies ist teils überheblich, steht nicht dahinter eine Auseinandersetzung mit der Politik Erdogans ?
3. Daß ca. 46 % der Wahlberechtigten nicht Erdogan gewählt haben, ist ein Zeichen für die Nichtallgewalt Erdogans und seiner AKP. die Konzentrierung der Medien auf ihn verstellt den Blick auf die liberalen und demokratisch orientierten
Bürger der Türkei.
4. Wie positioniert sich die AKP in Zukunft ? Vielleicht unterschätzen wir hier die Positions Gülls und seiner politischen Freunde.
5. Von Deutschland aus wird sehr undifferenziert kommentiert. Zurückhaltung in allen Richtungen wäre angebracht. Die Fortschritte im westlichen Demokratieverständnis sind aus der türkischen Gesellschaft gekommen und nicht durch Abmahnungen der EU.